Am 18. September 2024 fand zum 10. Mal der „Tag der Stadtgeschichte“ in Bremerhaven statt. Zum 80. Jahrestag wurde er bei bestem Wetter von unserer Q1 durchgeführt.
Was geschah am 18. September 1944?
Am Abend des 18. September 1944 hatten Bomben der Alliierten im Stadtzentrum und in Geestemünde große Zerstörungen angerichtet. Dabei starben mehr als 600 Menschen, etwa 1900 Bewohner:innen wurden verletzt und mehr als 30 000 wurden obdachlos.
Die Zerstörung der Stadt hatte aber schon mit der Nazi-Herrschaft ab 1933 begonnen, als die Demokratie ausgehebelt und weite Teile der Gesellschaft, z.B. Oppositionelle, Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Menschen mit Beeinträchtigungen und viele weitere Gruppen aus der Gesellschaft ausgeschlossen, verfolgt und getötet wurden. Daran wollen wir mit der Tag der Stadtgeschichte erinnern.
Unsere Arbeit
140 Oberstufenschüler:innen unserer Q1 zeigten also am 18. September etwa 1.500 Schüler:innen der Sek-1-Abschlussklassen aller Bremerhavener Schulen an 50 Orten in der Stadt, was sich dort im Nationalsozialismus zugetragen hat. Vorab recherchierten die Schüler:innen vier Tage lang in Kleingruppen, sichteten Literatur- und Quellenmaterial, sprachen mit Themenpat:innen und bereiteten eine Präsentation vor. Vorträge, Poster, Podcasts, großformatige Fotos, Dialoge und Quiz – der Kreativität waren wenige Grenzen gesetzt.
Tolle Leistungen!
Der Harry-Gabcke-Preis für die beste Präsentation ging an Lilyan Abbass, Lara Haj Mohamad, und Juna-Linnea Oltmanns, die in einem Luftschutzkeller der Humboldtschule vom Schulalltag im Krieg berichteten. Vielen Dank an alle für eure tolle Arbeit, mit der ihr euren ganz eigenen Beitrag zu „Nie wieder ist jetzt!“ geleistet habt!
Auch musikalisch präsentiert sich das Lloyd einmal mehr als Europaschule: Nun war es im Zeitalter der Perücken und Feudalherren mit der Idee eines vereinten Europas natürlich noch nicht so weit her. Erst die Wiederentdeckung des „Te Deum“ in den 1950ern und der Einsatz als Erkennungsmelodie in den Europäischen Rundfunkanstalten 1954 machte die gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstandene Komposition von Marc-Antoine Carpentier zum heute jedermann/frau bekannten Thema der Eurovision.
Schüler:innen der Q-Phase machten sich im Zuge eines Durchgangs durch die Musikgeschichte im Musikunterricht bei Herrn Wiese an die Aufgabe, das berühmte barocke Thema, wie für die Zeit üblich, mit einem polyphonen, mehrstimmigen Satz zu unterlegen und das – wohlgemerkt: als Eigenkomposition!
Heraus kam einiges, was sich sehen – besser: hören – lassen kann. Hier nun zwei exemplarisch ausgewählte „Werke“:
Mit dem Grundkurs Philosophie von Ernst (jetzt Q2) und der Klasse 5b (jetzt 6b) konnte das Lloyd Gymnasium einen ersten und einen dritten Platz beim landesweiten Medienwettbewerb „Was ist Aufklärung heute?“ belegen. Der Wettbewerb wurde anlässlich des 300. Geburtstags von Immanuel Kant veranstaltet und forderte Lerngruppen dazu auf, Medienprodukte zu erstellen, die sich mit den Themen Künstliche Intelligenz (Oberstufe) bzw. zwischenmenschliche Beziehungen in sozialen Netzwerken (Mittelstufe) befassen sollten.
Wir sind sehr stolz auf unsere Mädchen-Fußballmannschaft, welche im September das Land Bremen bei „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin vertreten wird!
Am 19.6.24 fand zum 5. Mal die science fair der MINT Projekttage statt. Ergebnisse von insgesamt 17 Projekten wurden den Mitschülern, Eltern und Kollegen präsentiert.
Das Wettrennen der Mausefallenrennautos gewann ein Schüler aus der 7c – herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank an das Team vom media lab nord, welches uns seit 2017 immer wieder unterstützt und spannende Projekt rund um das Thema Medien anbietet! Dieses Jahr ging es um die Nachhaltigkeit in Bremerhaven.
Besonders spannend waren die Ergebnisse des Baubionik-Projekts, welches in Kooperation mit dem AWI stattfand und von der swb- Bildungsinitiative gefördert wurde. Einige Oberstufenschüler aus den naturwissenschaftlichen Leistungskursen erschufen organisch geformte Bauwerke und untersuchten dabei u.a. die Statik oder Lastverteilungen von Bauteilen und überlegten sich, wie Wohnen in Bremerhaven zukünftig aussehen könnte.
Vielen Dank für dieses schöne Projekt!
Im Escaperoom-Projekt wurde nicht nur gespielt und gerätselt. Es wurde Teamfähigkeit erprobt, gemeinsam Lösestrategien besprochen und neue Rätsel erfunden und am Ende ein eigener Sportescaperoom entwickelt. Dabei arbeiteten „die Kleinen“ zusammen mit „den Großen“ aus der Oberstufe. Betreut hat das Projekt Frau Albers vom Gamesinstitute, ermöglicht hat dies die Dieckell-Stiftung. Herzlichen Dank dafür!
Auf dem nächsten Elternsprechtag wird es die Gelegenheit geben, mehr als nur ein paar Fotos bewundern zu können.
Mieke aus der 6b hat nicht nur am Nikolaustag 2023 den Vorlesewettbewerb (Wir berichteten!) der 6. Klassen am Lloyd Gymnasium gewonnen, sondern konnte auch den Stadtentscheid von Bremerhaven für sich einnehmen!
Deshalb drücken wir dir jetzt am 6. Mai im Landesentscheid die Daumen und wünschen ganz viel Erfolg beim Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Die Schüler*innen des Lloyd Gymnasiums haben auch im Jahr 2024 wieder erfolgreich am Bundeswettbewerb für Fremdsprachen teilgenommen. Die Preisverleihung fand am 12.04.24 in Bremen statt.
Vom 03.-09. April 2024 präsentierte der Kunst-LK der Q2 in der Aula des Lloyd Gymnasiums seine gesammelten Werke aus zwei Jahren Leistungskurs unter dem Motto: „Kunst – Ein Ausdruck der Persönlichkeit“. Hierbei ging es den 13 Schülerinnen vor allem darum, ihre kreative Entwicklung zu zeigen. So wurden die Werke thematisch und chronologisch auf Stellwänden angeordnet, so dass man sich auf verschlängelten Pfaden von den Anfängen in der Sek 1 und den Stillleben der Q1 vorarbeitete bis zu den aktuellsten Werken, bei denen die Schülerinnen frei und ohne inhaltliche Vorgaben arbeiteten konnten. Zu sehen gab es insgesamt Modelle zur Innenarchitektur, Comics und Graphic Novels, klassische Stillleben auf Leinwand, grafisch gestaltete Rezepte und Sprüche, Entwürfe für eigene Museen sowie einen Film, Fotografien und Gemälde zu verschiedensten Themen. Bei der Ausstellungseröffnung am 03.04. rundete ein kleines Buffet und ein Sektempfang das Ganze ab. Wer gerne etwas Kunst mit nach Hause nehmen wollte wurde in dem kleinen Ausstellungsshop fündig, in dem man Reproduktionen der Kunstwerke als Postkarten, Comics und ein Kochbuch erwerben konnte.
Insgesamt war eine komplette Ausstellung auf die Beine zu stellen für die Schülerinnen viel Arbeit, aber eine, auf die sie stolz sein können und die ein voller Erfolg war.
Am Dienstag den 12.3.2024 war die Abendpremiere unseres DSP-Kurses mit dem Stück “Black Beach” und direkt darauf am Donnerstag Vormittag die zweite Vorstellung mit der Zweitbesetzung. Wir, als Kurs, kennen das Stück nun schon seit über einem halben Jahr und haben lange darauf hingearbeitet dies auch vor Publikum inszenieren zu können. Deshalb möchten wir nun abschließend nochmal einen Blick auf die Arbeit am Stück und vor allem auch auf die Vorstellungen werfen.
Wir haben uns bereits ganz am Anfang im Detail mit den einzelnen Charakteren befasst, in verschiedenen Besetzungen geprobt und gemeinsam Choreos erarbeitet. Auch das Stimmtraining gehörte mit zu unserer Vorbereitung.
Für alle, die unsere Inszenierung leider nicht sehen konnten, ein kurzer thematischer Einblick.
Herr Bergfeld hat das Stück basierend auf verschiedenen bereits vorhandenen Romanen geschrieben. Bei „Black Beach“ liegt der Fokus auf Jugendlichen, die getrieben sind von dem Wunsch nach Freiheit und dem Entkommen gesellschaftlicher Normen. Allerdings existiert bereits eine Aussteigerkolonie, auf die die Jugendlichen treffen. Daraus resultieren Streitigkeiten, Lügen und Geheimnisse.
Für uns als Kurs waren die beiden Vorstellungen mit viel Aufregung verbunden. Doch die Reaktionen des Publikums, die von kurzem Lachen zwischendurch bis zu Szenenapp-laus gingen, haben uns motiviert und ein Teil der Aufregung genommen. Insgesamt war auch die Atmosphäre während der Aufführungen sehr angenehm.
Rückmeldungen nach den Inszenierungen gab es reichlich, was uns alle sehr gefreut hat. Es wurde unter anderem das „tolle Engagement mit viel Kreativität“ gelobt und wir haben es auch geschafft mit unserem Stück nachfolgende Gespräche und Diskussionen anzuregen, wie uns mitgeteilt wurde. Ebenfalls gab es von vielen Seiten Lob für die Dar-stellung einzelner Charaktere und die Musik.
Ich persönlich hatte bei unserer Inszenierung die Möglichkeit sowohl eine Rolle als auch die Technik, also Licht und Ton, zu übernehmen. Die Rolle Anna hat bereits beim allerersten Durchlesen des Skriptes Interesse bei mir geweckt, sodass ich mich schon ganz zu Beginn bei der Charakterarbeit mit ihr beschäftigt habe. Mir hat es besonders Spaß gemacht diese Rolle darzustellen, da sie von den Charaktereigenschaften in vielerlei Hinsicht das komplette Gegenteil von mir dar-stellt. Dementsprechend konnte ich mal in eine ganz andere Rolle schlüpfen und mir vorstellen was so eine Figur dazu bringt sich so zu verhalten, wie sie es tut. Vor allem das Kostüm war nochmal eine weitere Hilfe sich ein Stück mehr in die Rolle
Einen kompletten Gegensatz zur Arbeit mit der Rolle hat mir die Technik ermöglicht. Vor dem Beginn unserer Arbeit an der Inszenierung hatte ich noch nie direkt etwas mit Licht und Ton zu tun, weshalb ich mich erstmal etwas reinfinden musste. Mit der Zeit habe ich aber einen guten Überblick bekommen und auf jeden Fall etwas Neues gelernt.
Auch wenn die Stücke bei der Musik schon vorher festgelegt waren, hatte ich eine gewisse Freiheit bei kleinen Details und den genauen Einsätzen. Dadurch habe ich definitiv einen neuen Blick auf die einzelnen Szenen des Stücks bekommen. Besonders passend fand ich die Musik bei den Pantomimeszenen, die immer wieder zwischen-durch in unserem Stück vorkamen. Da konnte man perfekt sehen, was für einen Unter-schied eine musikalische Untermalung machen kann.
Durch verschiedene Einstellungen beim Licht hatte ich die Möglichkeit bestimmte Stimmungen in Szenen zu betonen oder den Fokus auf einzelne Charaktere zu setzen. Das hat mir gefallen, da ich einen großen Freiraum bei den Entscheidungen zum Licht hatte und dementsprechend selbst ausprobieren konnte, wie bestimmte Einstellungen rüberkommen.
Wir hoffen, dass auch alle Kurse nach uns die Möglichkeit bekommen, zusammen eine Inszenierung zu erarbeiten und dabei in neue Rollen zu schlüpfen!
Ein Beitrag von Alina
Am 14. März 2024 fand in der Aula des Lloyd Gymnasiums eine faszinierende Aufführung des DSP-Kurses unter der Leitung von Herrn Bergfeld statt. Das Stück, das die Begegnung neuer Bewohner mit einer bereits etablierten Gemeinschaft auf einer abgelegenen Insel thematisiert, erwies sich nicht nur aufgrund der großen Zuschauerzahl als bemerkenswert, sondern auch wegen seiner facettenreichen Besetzungen und der lebendigen Interpretationen der Charaktere.
Jeder Darsteller und jede Darstellerin brachte eine einzigartige Nuance in die Rolle ein, wodurch die Komplexität der Handlung noch deutlicher wurde. Von den tyrannischen Machenschaften der Sophie bis zur Ungerechtigkeiten für die Neuankömmlinge wurden die verschiedenen Facetten menschlicher Natur in beeindruckender Weise dargestellt.
Insbesondere die Szene, in der Richard gezwungen wurde, sein Oberteil auszuziehen und daraufhin gepeitscht wurde, sorgte für viele Lacher im Publikum. Auch die geheimen Eskapaden von Hans und Sophie hinter den Kulissen fanden große Resonanz und brachten die Zuschauer zum Schmunzeln.
Die Reaktionen des Publikums waren äußerst positiv, da die Aufführung nicht nur unterhaltsam war, sondern auch tiefgründige Einblicke in die menschliche Natur bot. Die Vielfalt der Persönlichkeiten auf der Bühne spiegelte die Vielfalt der realen Welt wider und machte das Stück zu einem fesselnden Erlebnis für jeden Zuschauer. Letztendlich trugen die lebendigen Darstellungen und die mitreißende Handlung dazu bei, dass die Aufführung des DSP-Kurses einen bleibenden Eindruck hinterließ und die Zuschauer in eine Welt voller Intrigen, Spannung und unerwarteter Wendungen entführte.
Am Abend des 04. Märzes 2024 erstrahlte die Bühne in der Aula unserer Schule im Glanz der lang ersehnten Premiere von „Verraten und Verkauft“. Schüler, Lehrer und Eltern versammelten sich, um gemeinsam eine beeindruckende Aufführung zu erleben, die weit über bloße Unterhaltung hinausging. Die Atmosphäre im Saal war von Vorfreude und Spannung durchzogen, als die Darsteller ihr Bestes gaben, um das Publikum in die Handlung zu ziehen. Die Schülerinnen und Schüler beeindruckten nicht nur durch ihre schauspielerische Leistung, sondern auch durch ihre Hingabe und das spürbare Engagement, das in jeder Szene deutlich wurde.
Einige Zitate der Darsteller spiegeln die intensive Vorbereitung und die Freude am gemeinsamen Projekt wider, aber gerade eines verdeutlicht den Zusammenhalt der Kurses. Eine Schülerin, die eine Schlüsselrolle innehatte, sagte: „Das schaffen Wir locker!“
Die visuelle Pracht der Inszenierung wurde durch beeindruckende Bilder festgehalten, die den Zauber des Moments einfangen, sodass auch diejenigen, welche die Premiere verpasst haben, einen Einblick darin erhalten können.
Die Premiere von „Verraten und Verkauft“ zeigte an diesem Abend nicht nur das künstlerische Talent unserer Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Bedeutung von Zusammenhalt und kreativem Ausdruck im schulischen Umfeld. Wir sind stolz auf die Leistungen aller Beteiligten!
Abschließend möchten wir einen besonderen Dank aussprechen. Einmal an die Frau Gabrielli, die mit ihrer schauspielerischen Erfahrung, eine Inspirationsquelle für die Darstellerinnen und Darsteller war. Hinzukommt ihr Engagement auch in der Kooperation mit den Schülerinnen und Schülern.
Ein weiteres herzliches Dankeschön geht an unseren engagierten Lehrer des Kurses dar26, Herr Bergfeld. Dieser hat mit unermüdlichem Einsatz und Leidenschaft dazu beigetragen, dass ,,Verraten und Verkauft“ ein schönes Theatererlebnis wurde. Sein Glaube an die Fähigkeiten jedes Einzelnen im Kurs hat den Zusammenhalt gefördert und auch eine Atmosphäre und des Vertrauens geschaffen.
Diese Premiere war nicht nur das Ergebnis von Proben und Inszenierung, sondern vor allem das Produkt von Teamarbeit, Hingabe und der Unterstützung durch unsere Lehrer und Mitwirkenden. Wir sind dankbar für die wertvollen Erfahrungen und die Momente, die dieser Theaterkurs ermöglicht hat.
Herr Bergfeld und Frau Gabrielli, Sie haben unsere künstlerischen Grenzen erweitert und uns gezeigt, dass mit Hingabe und Zusammenhalt Großartiges geschaffen werden kann.
Vielen Dank für Eure Unterstützung und Inspiration!
Eine emotionale Achterbahnfahrt hinter den Kulissen des Lebens
von Jo-Emma Reppenhagen
Die Aufregung steigt. Eine allerletzte Probe vor der großen Premiere am 4. März 2024. Hinter der Bühne liegen alle Requisiten bereit, Ton, Licht und Musik werden noch ein letztes Mal geprüft, Kostüme gebügelt und gefaltet, Stimmen gelockert und ein finaler Zuspruch von Herrn Bergfeld und Laura durfte nicht fehlen. Besser gesagt, wir konnten es kaum erwarten an dem Abend um 19:00 Uhr „Verraten und Verkauft“ zum ersten Mal vor einer gefüllten Aula des Lloyd Gymnasiums aufzuführen.
Nach einem Schuljahr leidenschaftlicher Überlegungen und Proben gelang es dem Q2 DSP Kurs von Herrn Wolfgang Bergfeld eine Vorstellung voller Emotionen und Unterhaltung auf die Bühne zu bringen und somit das Publikum zu begeistern. Höhen und Tiefen prägten die aus einzelnen Szenen entstandene Aufführung, währenddessen die Zusammenarbeit zwischen uns Schülern, Lehrer und unserer wertvollen Unterstützung Frau Laura Gabrielli, sie zu etwas Einzigartigem machte.
Wie der Titel „Verraten und Verkauft“ schon verrät, bezieht sich das Stück auf eine Welt voller Lüge, Intrigen und Tod, wobei noch viel mehr dahintersteckte, wie wir Schüler während unserer tiefgründigen Arbeit und Vorbereitung feststellten.
Das Schuljahr 2023/24 wurde eingeleitet von zwei Szenen; „Schneewittchen“ (später „Schneeflittchen“) und „Family Life“, geschrieben und geleitet von Wolfgang Bergfeld. Somit lernten wir, wie eine Szene geschrieben und aufgebaut sein soll, damit das Ensemble nur wenige Wochen später in der Lage war ihre eigenen Szenen in Gruppen zu entwerfen und zu koordinieren. Zur Orientierung hatte jede Gruppe eine andere Grundlage für ihre Szenen. „Eiskalte Engel“ basiert beispielsweise auf einem Film und „Bad Wisdom“ auf einem Lied. Letzten Endes bildete sich ein biografisches Theater, bei dem die Darsteller persönliche Erfahrungen, Wünsche, Meinungen und Werte zum zentralen Inhalt der theatralischen Gestaltung machten und diese wechselseitige Verbindung von Leben und Schauspiel zu einer großen Aufführung inszenierten. Speziell und durchdacht war dabei das Bühnenbild, welches nach jeder Szene geschickt für die entsprechend nächste Szene von den Darstellern vorbereitet wurde
Am 4. März 2024 fand die erste Abendvorstellung des biografischen Theaters um 19:00 Uhr statt. Familie, Freunde und Bekannte füllten die Aula, um das Ensemble zu unterstützen und sich „Verraten und Verkauft“ anzuschauen. Die Begeisterung war nicht zu überhören, denn im Fokus stand eine moderne Inszenierung, die nicht dem herkömmlichen (Schul)- Theater entsprach, sondern durch Musik, persönliche Erfahrungen und vielfältige Szenen einen Kontrast zwischen amüsanter und emotionaler Stimmung bewirkte.
Die Zuschauer wurden auf die negativen Seiten des Themas „Verraten und Verkauft“ aufmerksam gemacht, während sie dazu angeregt wurden, eigene Erfahrungen zu hinterfragen und zu überdenken. Um Zusammenhalt und das Zusammenleben der Gemeinschaft zu verbessern, basiert die Szene auf realitätsgetreuen Situationen, in welche sich das Publikum und vor allem der Kurs hineinversetzen konnte. Somit entstand eine beeindruckende Leistung des Ensembles, die in verschiedene Rollen schlüpften und diese durch Gestik, Mimik und Sprache überzeugend darstellten. Wir verfügten über viele Requisiten, beispielsweise aufwändig hergestellte Plakate, die das Thema Mobbing und Hierarchien zwischen den Schüler symbolisierten, Geld und Drogen, welches scheinbare Macht und Glück darstellte oder auch hochwertige Kostüme von Rollen, die durch Status und Einfluss ihr Gegenüber ausnutzen oder ihre hinterlistigen Intrigen ausführen konnten.
Nicht immer nahmen die Szenen ein gutes Ende; „Locker 160“ führt zu einer zerbrochenen Freundschaft, geprägt von Selbstzweifeln bis hin zu Depressionen, „Eiskalte Engel“ beruht auf vernachlässigten Geschwistern, die durch ihren Wohlstand von Drogen abhängig werden und auch in „Tödliche Eifersucht“ gibt es kein Entkommen.
„Schneewittchen“, bzw. aus welchem wir „Schneeflittchen“ inszenierten, ist der Mittelpunkt der Aufführung. Das ganze Ensemble ist involviert und modernisiert ein altes Märchen in eine frischere Version, die Schneewittchen als „Flittchen“ wider Willen und die sieben Zwerge als die sieben Klimakleber darstellt. Dennoch beinhaltet die Szene, wie das Original, die böse Königin und ihren Spiegel, die Schneeflittchen einen vergifteten Apfel verabreicht. Letztendlich wird das Publikum dazu aufgefordert zu entscheiden, ob Herr und Frau König-König weiterleben sollen oder nicht. Das Publikum wird von unserem Märchenerzähler dem „grimmigen“ Herrn Bergfeld gefragt : „Herr und Frau König-König… Na, was meinen Sie?“. Dadurch entstand eine intime Atmosphäre zwischen dem Publikum und dem Ensemble, die die Beteiligung von beiden Seiten erforderte. Somit entschied das Publikum Herr und Frau König-König für ihre Taten büßen zu lassen und das Ensemble musste spontan entscheiden wie sie zu reagieren hatten. Improvisiert wurde das Königspaar von der Bühne gezogen und somit das Ende von dem Bösen verkörpert.
Auch die zweite Vorstellung am Tag danach war ein voller Erfolg. Nun konnten wir unsere Mitschüler und Lehrer von der Inszenierung überzeugen. Eine amüsante Rückmeldung bekam der Kurs über die „Family Life“ Szene, in der es um die Autorität und Rangfolge von den Familienmitglieder Katharina, Maria, Robert, dem Vater und dessen Frau geht.
Die Aufführung endete nach ca. 60 Minuten und gab allen einen optimalen Einblick in die Realität zwischenmenschlicher Beziehungen, die oft verdrängt wird. Dabei war die Aneinanderreihung unterschiedlicher Lebenssituationen wichtig für das Verständnis und der Interpretation des Themas „Verraten und Verkauft“.
Als die Aufführung zum Ende kam wurde das Ensemble vorgestellt und für ihre Leistung stark applaudiert. Ebenfalls bedankte sich der Kurs bei seinen Lehrern, die es dem Kurs durch harte Arbeit und Aufwand ermöglichten, eine gelungene Inszenierung auf die Bühne zu bringen.