Vom 13. bis 17. Januar 2020 besuchten zwei Lehrerinnen die Schule IES El RincĂłn in Las Palmas de Gran Canaria (Spanien), um mehr ĂŒber die dortige Integration von SprachanfĂ€nger*innen zu erfahren. Die IES El RincĂłn ist eine staatliche weiterfĂŒhrende Schule der Klassenstufen sieben bis zwölf, welche mit einer Hochschulzugangsberechtigung (Bachillerato) abschlieĂt. Alternativ besteht die Möglichkeit, am gleichen Schulstandort eine Berufsausbildung im IT-Bereich zu absolvieren.
Unter den ca. 1000 SchĂŒler*innen der Schule befinden sich einige SprachanfĂ€nger*innen. Sie verlassen drei Stunden pro Woche den Regelunterricht fĂŒr den Unterricht im Fach Spanisch als Zweitsprache. Dies geschieht vornehmlich wĂ€hrend sprachlich komplexerer FĂ€cher. Derzeit besteht die Lerngruppe aus vier SchĂŒlerinnen, es dĂŒrfen höchstens 12 SchĂŒler*innen gleichzeitig an diesem Unterricht teilnehmen. Laut Gesetz betrĂ€gt die maximale Verweildauer ein Jahr. Dies gilt auch, wenn zunĂ€chst in der lateinischen Schrift alphabetisiert werden muss.
Der Schwerpunkt des Unterrichts liegt auf der kommunikativen Kompetenz, welche sich auf spielerische Weise angeeignet wird. Dazu wird verstÀrkt mit verschiedenen Bildmaterialien gearbeitet; ein Lehrwerk ist nicht vorhanden.
Englischsprachige Muttersprachler können an der IES EL RincĂłn in die bilingualen Lerngruppen integriert werden, die es in jeder Jahrgangsstufe gibt. Um diese besuchen zu können, mĂŒssen die SchĂŒler*innen nach der sechsjĂ€hrigen Grundschule einen Englischtest bestehen. Die Noten in allen anderen FĂ€chern sind jedoch kein Auswahlkriterium. Ab dem ersten Jahr in der weiterfĂŒhrenden Schule werden die SchĂŒler*innen in Mathematik, Biologie, Kunst und in der Kombination von Geschichte und Geographie bilingual unterrichtet. Dabei sollte der Unterricht im Hinblick auf die gezielte Einsprachigkeit stattfinden, was jedoch nicht immer umgesetzt werden kann. (PLB/SĂF)