Nach coronabedingter Pause konnte nun vom 02.-06.05. 2022 unser Besuch am Colegiul German Goethe in Bukarest stattfinden. Wir – wieder zwei Lehrer – und waren schon sehr gespannt, was wir in Rumänien erleben würden.
Mit langer Tradition als Schule der deutschen Minderheit führt das Goethe-Kolleg heute vor allem Kinder aus Bukarest sowohl zum rumänischen als auch zum deutschen Abitur. Die Schule ist in das staatliche rumänische Schulsystem eingegliedert und der Unterricht findet großenteils bilingual statt, in Deutsch natürlich, aber z. B. auch in Biologie. Das waren die Fächer, in denen wir bei einer 6. und einer 8. Klasse hospitieren konnten.
Im rumänischen Lehrerzimmer sind wir sehr herzlich aufgenommen worden und Hospitationen wurden uns sowohl spontan angeboten als auch für die nächsten Tage geplant.
Unser Hauptansprechpartner war der Leiter der deutschen Abteilung, bei dem wir uns sehr gut aufgehoben fühlten. Von ihm bekamen wir auch die meisten Hintergrundinformationen, z. B. über die Schülerschaft und ihre Eltern. Die meisten Schülerinnen und Schüler des Goethe-Kollegs haben schon einen deutschen Kindergarten und nahezu alle die deutsche Grundschule besucht, auch, um die Aufnahmeprüfung in Deutsch zu bestehen. Die ist nämlich Voraussetzung für den Besuch dieser Schule. Diese Hürde führt dazu, dass die Schülerschaft hier ausgesprochen leistungsbereit ist und auch das deutsche Abitur als klares Ziel vor Augen hat.
Sehr aufschlussreich waren diesbezüglich unsere Gespräche mit den 11ern, die ihr Deutsch- und Geschichtslehrer in seinem Unterricht für uns organisiert hat. Die allermeisten von ihnen sehen sich nach dem Abitur in Deutschland an einer Uni oder Hochschule, viele wissen auch schon genau, was sie studieren wollen.
Außer den Impressionen der Schule konnten wir auch das südliche Flair einer sympathischen Großstadt genießen. Das Essen hat uns sehr gut geschmeckt und nicht nur auf dem Weg zur Schule haben wir die Architektur dieser Stadt bewundert.
Einen Tag hatten wir dann noch Zeit, um ein bisschen vom Rest des Landes zu sehen. Wir haben uns für die südlichen Ausläufer der Karpaten entschieden, die von Bukarest einfach mit dem Zug zu erreichen sind, und haben es bis auf 2.000 Meter geschafft, wo es 15 bis 20 Grad kälter war als im frühsommerlichen Bukarest.
Nach den Erfahrungen unserer Reise ist uns der Wert solcher internationalen Austausche noch viel bewusster geworden. Wir freuen uns auf weitere Kontakte und vielleicht einen Gegenbesuch des Colegiul German Goethe, Bucuresti. (MOEL/MON)