Ein Graffiti fĂŒr das Lloyd Gymnasium

Die schnöde Mauer an der BogenstraĂe am GrundstĂŒck des Lloyd Gymnasiums wurde hĂ€ufig beschmiert und ansehnlich ist sie grundsĂ€tzlich nicht â warum also nicht etwas Ă€ndern? Die Idee, sie gemeinsam mit SchĂŒlerInnen mit einem Graffiti zu verschönern, war schon lange im Kopf von Simone Juch, der Organisatorin und Lehrerin am Lloyd. Der von ihr angesprochene, in Bremerhaven gebĂŒrtige Graffiti-KĂŒnstler Stefan Hoch, den sie bei einer Graffiti-Aktion an der OststraĂe im Fischereihafen kennengelernt hat, sagte sofort zu, sie mit einem Workshop zu unterstĂŒtzen. Der Antrag beim Kulturamt, das kulturelle Bildung in der Stadt mit Projektgeldern und mit dem Ziel, Kunst im öffentlichen Raum zu schaffen, fördert, wurde schon im letzten Herbst schnell genehmigt.
Trotz einiger langwieriger offizieller GenehmigungshĂŒrden und der Verschiebung des Projekts aufgrund der Corona-Situation standen die SchĂŒlerInnen des Leistungskurses Kunst höchstmotiviert in den Startlöchern und machten sich in Kooperation mit dem Graffiti-KĂŒnstler an die Ideenfindung, an Skizzen und technische Ăbungen. Sie fanden den Slogan âUns verbindet mehrâ, der einerseits ihre Verbundenheit zu Stadt und Meer ausdrĂŒckt und andererseits unterschwellig das âMehrâ verarbeitet, was Schule auĂerhalb von Unterricht leistet und fĂŒr sie bedeutet.
Der Termin kurz vor den Sommerferien stand letztendlich auf wackeligen Beinen, weil das Wetter sehr unbestĂ€ndig war. Starkem Wind und einem heftigen Regenguss zum Trotz nahm dennoch die Verwandlung der Mauer Gestalt an. Die mit Masken und Schutzkleidung prĂ€parierten SchĂŒlerInnen lernten unterschiedliche SprĂŒhköpfe kennen, Farbnamen, die sie noch nie gehört hatten, und ihnen wurde gezeigt, wo und wie sie gezielt sprĂŒhen. Innerhalb von vier Stunden war es dann vollbracht: Das Graffiti, das einen langen Atem brauchte und an dem letztendlich viel mehr Personen beteiligt waren als nur die Gestalter. Das Ergebnis ist ein gestalterisch als auch inhaltlich ansprechendes Kunstwerk, dass nun die vormals unschöne Mauer ziert und nicht nur Lerneffekte, sondern auch SpaĂ bei den hochmotivierten Beteiligten erzeugte und nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.
Organisation, Text, Fotos: Simone Juch (s.juch@schulen.bremerhaven.de)
Die Beteiligten haben der Veröffentlichung der Fotos zugestimmt.