Erasmus+: Hospitationen in Bukarest


Vom 27. bis 31. Januar 2020 besuchten zwei Lehrer das Deutsche Goethe Kolleg in Bukarest in Rumänien – das Colegiul German Goethe, Bucuresti. – und konnten dort an unterschiedlichen Stationen einen Einblick in das Schulleben gewinnen und die besondere Organisation der auf das deutsche Abitur vorbereitenden Schule kennen lernen.

Das Deutsche Goethe Kolleg ist die Schule der deutschen Minderheit in Bukarest – eine Schule mit langer Tradition. Sie wurde bereits im 19. Jahrhundert gegründet und besteht seitdem an unterschiedlichen Orten fort. Durch das verfassungsmäßige Recht der Minderheiten auf Bildung in der eigenen Sprache gab es auch im Sozialismus hier eine Duldung. Seit 1992 trägt sie den Namen „Deutsches Goethe-Kolleg“ – seitdem findet eine intensive Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft statt, die sich insbesondere in der deutschen Spezialabteilung erkennen lässt, in welcher deutsche Landes- und Bundesprogrammlehrkräfte auf Deutsch unterrichten und die Schüler*innen auf das deutsche Abitur vorbereiten und abnehmen.

Die Schule ist auch aufgrund der Unterrichtssprache Deutsch, eine auch bei Rumänen sehr beliebte Schule, da der Abschluss dem deutschen Abitur gleicht und als Eintrittskarte für eine Ausbildung in Deutschland bzw. für den deutschen Arbeitsmarkt gilt. Dies zeigt sich nicht zuletzt in der Schülerzahl von 2000 Schüler*innen in 12 Jahrgängen sowie Vorschule und Kindergarten. Die hohe Schülerzahl führt zu großen Klassenstärken (bis zu 36 Schüler pro Klasse) und einer räumlichen Enge, die wiederum dazu führte, dass der Unterricht in zwei Schichten vor- und nachmittags durchgeführt wird. (BAT/JUC)

Erasmus+: Hospitationen in Las Palmas de Gran Canaria


Vom 13. bis 17. Januar 2020 besuchten zwei Lehrerinnen die Schule IES El Rincón in Las Palmas de Gran Canaria (Spanien), um mehr über die dortige Integration von Sprachanfänger*innen zu erfahren. Die IES El Rincón ist eine staatliche weiterführende Schule der Klassenstufen sieben bis zwölf, welche mit einer Hochschulzugangsberechtigung (Bachillerato) abschließt. Alternativ besteht die Möglichkeit, am gleichen Schulstandort eine Berufsausbildung im IT-Bereich zu absolvieren.

Unter den ca. 1000 Schüler*innen der Schule befinden sich einige Sprachanfänger*innen. Sie verlassen drei Stunden pro Woche den Regelunterricht für den Unterricht im Fach Spanisch als Zweitsprache. Dies geschieht vornehmlich während sprachlich komplexerer Fächer. Derzeit besteht die Lerngruppe aus vier Schülerinnen, es dürfen höchstens 12 Schüler*innen gleichzeitig an diesem Unterricht teilnehmen. Laut Gesetz beträgt die maximale Verweildauer ein Jahr. Dies gilt auch, wenn zunächst in der lateinischen Schrift alphabetisiert werden muss.

Der Schwerpunkt des Unterrichts liegt auf der kommunikativen Kompetenz, welche sich auf spielerische Weise angeeignet wird. Dazu wird verstärkt mit verschiedenen Bildmaterialien gearbeitet; ein Lehrwerk ist nicht vorhanden.

Englischsprachige Muttersprachler können an der IES EL Rincón in die bilingualen Lerngruppen integriert werden, die es in jeder Jahrgangsstufe gibt. Um diese besuchen zu können, müssen die Schüler*innen nach der sechsjährigen Grundschule einen Englischtest bestehen. Die Noten in allen anderen Fächern sind jedoch kein Auswahlkriterium. Ab dem ersten Jahr in der weiterführenden Schule werden die Schüler*innen in Mathematik, Biologie, Kunst und in der Kombination von Geschichte und Geographie bilingual unterrichtet. Dabei sollte der Unterricht im Hinblick auf die gezielte Einsprachigkeit stattfinden, was jedoch nicht immer umgesetzt werden kann. (PLB/SÖF)