In Zusammenarbeit mit dem Projekt âJunge Globaleâ der Landeszentrale fĂŒr politische Bildung hat sich der Deutschkurs von Frau Reinhard am 22. Mai gemeinsam mit der Autorin Leyla Bektas mit dem âSchreiben ĂŒber meine Familieâ auseinandergesetzt.
ZunĂ€chst haben die SchĂŒler*Innen mithilfe eines Interviews Fragen ĂŒber ihre Familie beantwortet. Hierbei lag der Fokus auf Sprachen, die in der Familie gesprochen werden, und Orten, an denen Familie lebt oder gelebt hat. Es sollte auĂerdem eine Person benannt werden, welche besonders faszinierend sei. Ăber einen gemeinsamen Austausch ĂŒber die gesammelten Informationen wĂ€hlten die SchĂŒler*Innen dann eine Person ihrer Familie aus, um anschlieĂend ĂŒber diese zu schreiben.
Als Vorbereitung des Schreibprozesses dienten mehrere VorĂŒbungen. Alle fertigten eine eigens erstellte Karte an, aus welchen Regionen Familienangehörige stammen, welche Reise sie im Laufe ihres Lebens gemacht haben. Hierbei taten sich spannende Orte und Verbindungen auf. Ăber Sri Lanka, Russland, Bulgarien und viele weitere LĂ€nder war alles vertreten und diese VielfĂ€ltigkeit zeigte sich in den gesprochenen Sprachen. Frau Bektas leitete dann eine erste Ăbung an, welche die SchĂŒler*Innen in den Schreibprozess bringen sollte. Alle schrieben, ohne Vorbereitung, fĂŒnf Minuten, ohne vorher darĂŒber nachzudenken, worĂŒber sie schreiben werden. Ganz anders al sonst in der Schule, soll man doch immer ĂŒberlegen, bevor man schreibt und strukturiert sein. Einige schrieben sofort los, anderen fiel es sichtlich schwer einen Anfang zu finden. Fazit: Die Gedanken kommen beim Schreiben. Und faszinierend, wie schnell fĂŒnf Minuten auf einmal vorbei sind.
Nach einer kurzen Pause widmete sich der Kurs dann dem eigentlichen Schreibprodukt. Es sollte um die bereits ausgewĂ€hlte Person gehen, welche sich zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort befindet. Welche Gedanken gehen ihr durch den Kopf? Was fĂŒhlt sie?
Die SchĂŒler*innen wĂ€hlten verschiedene Herangehensweisen. Personen wie die Oma, die Mutter oder auch die Perspektive des Familienhundes wurden ausgewĂ€hlt.
AbschlieĂend wurden einige Schreibprodukte in der Runde vorgelesen und es wurde Feedback gegeben. Viele Schreibprodukte waren sehr intim, sehr persönlich, und somit kostete es Mut sich der Gruppe zu öffnen und einen Teil von sich und der eigenen Geschichte offenzulegen. Diese Erfahrung war fĂŒr alle Beteiligten bereichernd. Frau Reinhard stellte fest, ihren Kurs von einer ganz anderen, persönlicheren, Seite kennengelernt zu haben, als es im normalen Unterricht möglich wĂ€re. Frau Bektas fĂŒhrte die SchĂŒler*Innen wertschĂ€tzend und sicher durch die Auswertung der Texte.Â
Als Fazit bleibt: Der Tag hat gezeigt, welche Bedeutung das Schreiben haben kann. WĂ€hrend des Prozesses kommt die Erinnerung. Werden Emotionen frei. Schreiben kann ein Mittel der Verarbeitung sein. Ein Mittel, um Gedanken zu sortieren oder Klarheit ĂŒber eine Situation zu erhalten. Schreiben kann einen selbst und andere berĂŒhren. Und: JEDE und JEDER kann schreiben.
Ein groĂes Dankeschön an Frau Bektas fĂŒr den spannenden Tag und zahlreiche neue Impulse sowie an Frau Prötzel von der Landeszentrale fĂŒr politische Bildung fĂŒr die Organisation und das Möglichmachen einer Zusammenarbeit zwischen SchĂŒler*Innen und Autor*Innen!